Heino Albers (16.03.1951 - 08.10.2015)

  Heino Albers  
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Am vergangenen Donnerstag ist der Schortenser Heimat- und Familienkundler Heino Albers ganz unerwartet im Alter von 64 Jahren verstorben. Mehr als 50 Jahre hat er einen großen Teil seines Lebens der Erforschung seiner Heimat gewidmet. Als er zehn war, wurde in seiner Nachbarschaft an der Plaggestraße der vorchristliche Schortenser Friedhof ausgegraben. Damals wurde ein Interesse geweckt, das sein Leben geprägt und viele Menschen bereichert hat.

Heino hat gesammelt, dokumentiert, archiviert und schließlich auch immer stärker in seinen Vorträgen präsentiert. Nach eigenem Bekunden interessierte ihn alles aus der Region, was von geschichtlicher Bedeutung war. Und so hat er sich zu einem lebendigen und sein Haus zu einem vielfältigen Regionalmuseum und reichhaltigen Archiv gemacht. Die "kleinen Leute" lagen ihm besonders am Herzen. Was andere wegwarfen, hat er aufgehoben und der Nachwelt erhalten, sei es ein Melkerfahrrad, auf das keiner verzichten konnte, der die Milch von den Weiden holte, sei es ein Poesiealbum aus dem Jeverland oder ein Fund von der Kasernenmüllhalde aus dem Ersten Weltkrieg. Zur Bergung alter Dinge gehört die Deutung, Bewahrung und Darstellung. Das war seine Welt.

Zur historischen Alltagskultur kamen die Archäologie und die Familienkunde hinzu. Sein Landkreis ernannte ihn zum Regionalbeauftragten für die Bodendenkmalpflege; fast 20 Jahre war er für den Familienkundlichen Arbeitskreis im Heimatverein zuständig. Damit hat er viele Brücken zwischen dem Jeverland und Ostfriesland gebaut, die nun von anderen beschritten werden.
Nicht zu vergessen ist, dass sein Garten eine botanische Arche Noah ist, deren von ihm zugegebenen 500 Pflanzen er unermüdlich pflegte und ergänzte.

Bei allem kennzeichnen ihn eine wohltuende Bescheidenheit und große Aufrichtigkeit. Er trat nur ungern in den Vordergrund, wurde nie offiziell geehrt und war darauf auch nicht bedacht. Einen großen Wissensschatz nimmt er mit ins Grab; an den Weggefährten und den Jüngeren wird es liegen, wieviel von seinen Schätzen künftig gehoben werden kann.

Zu seiner Beerdigung am Mittwoch um 13.30 Uhr in der Nachbarschaft seines Geburtshauses an der Schortenser Plaggestraße werden viele Menschen kommen, die ihn zu schätzen gelernt und einen schweren Verlust erlitten haben.

 

..nur ein Beispiel aus seiner Tätigkeit:

JW 27.4.2007

 

 

 

 

 

12.10.15